A/B-Tests im E-Mail-Marketing: Wie und warum?

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Von Florian Kaiser
Gründer, Inbox Marketing
Zuletzt geändert: 31.07.2024 
Inhaltsverzeichnis

A/B-Tests im E-Mail-Marketing sind ein unverzichtbares Werkzeug, um die Effektivität von E-Mail-Kampagnen zu maximieren. In einer Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne der Empfänger immer kürzer wird und der Wettbewerb um die besten Platzierungen im Posteingang zunimmt, müssen Marketer jede Gelegenheit nutzen, um ihre Botschaften optimal zu gestalten. Durch das Testen verschiedener Elemente einer E-Mail können Marketer herausfinden, welche Version die besten Ergebnisse erzielt. In diesem Artikel erfährst du, wie du A/B-Tests im E-Mail-Marketing durchführst und warum sie für den Erfolg deiner Kampagnen so wichtig sind.

Was sind A/B-Tests im E-Mail-Marketing?

A/B-Tests, auch Split-Tests genannt, sind ein Verfahren, bei dem zwei Versionen einer E-Mail gegeneinander getestet werden, um festzustellen, welche Variante besser performt. Dabei wird eine Gruppe der Empfänger die Version A und die andere Gruppe die Version B erhalten. Die Performance der beiden Versionen wird dann anhand von Metriken wie Öffnungsraten, Klickraten oder Konversionsraten verglichen.

Ein A/B-Test ist im Grunde ein Experiment. Du stellst eine Hypothese auf, zum Beispiel: "Eine Betreffzeile mit einer Frage führt zu höheren Öffnungsraten als eine mit einer Aussage." Dann erstellst du zwei Versionen deiner E-Mail, die sich nur in der Betreffzeile unterscheiden, und versendest sie an zwei zufällig ausgewählte Empfängergruppen. Nach dem Versand analysierst du die Ergebnisse und überprüfst, ob deine Hypothese zutrifft.

Die Durchführung von A/B-Tests bietet eine datengestützte Grundlage für Entscheidungen im E-Mail-Marketing und hilft dabei, den ROI (Return on Investment) zu steigern, indem sie die Effektivität von E-Mail-Kampagnen kontinuierlich verbessert.

Warum sind A/B-Tests im E-Mail-Marketing wichtig?

A/B-Tests sind im E-Mail-Marketing aus mehreren Gründen unerlässlich:

Optimierung der Kampagnenleistung:

Jeder E-Mail-Marketer strebt danach, seine Kampagnen kontinuierlich zu verbessern. Durch das Testen verschiedener Elemente einer E-Mail kannst du herausfinden, welche Version die besten Ergebnisse erzielt. Dies führt zu einer fortlaufenden Optimierung der E-Mail-Kampagnen. Beispielsweise könnte ein einfacher Wechsel der Farbe des CTA-Buttons die Klickrate um 20 % erhöhen. Solche Verbesserungen summieren sich über Zeit und können erhebliche Auswirkungen auf den Gesamterfolg deiner E-Mail-Marketing-Strategie haben

Datengetriebene Entscheidungen:

A/B-Tests liefern handfeste Daten, auf deren Basis fundierte Entscheidungen getroffen werden können. Anstatt sich auf Vermutungen oder Bauchgefühle zu verlassen, ermöglichen A/B-Tests eine objektive Bewertung von Änderungen. Wenn du beispielsweise vermutest, dass eine personalisierte Anrede ("Hallo [Name]") zu einer höheren Öffnungsrate führt, kannst du diese Hypothese durch einen A/B-Test bestätigen oder widerlegen. Das Wissen, welches du aus solchen Tests gewinnst, hilft dir, deine zukünftigen Kampagnen besser zu planen und zu gestalten.

Erhöhung der Konversionsraten:

Eine der größten Herausforderungen im E-Mail-Marketing besteht darin, Empfänger nicht nur dazu zu bringen, deine E-Mails zu öffnen, sondern auch die gewünschten Aktionen durchzuführen, sei es ein Kauf, das Ausfüllen eines Formulars oder das Herunterladen eines Whitepapers. Durch das Optimieren der einzelnen Elemente einer E-Mail können A/B-Tests dazu beitragen, die Konversionsraten erheblich zu erhöhen. Eine Untersuchung des Call-to-Action-Textes könnte zeigen, dass eine spezifischere Formulierung wie "Jetzt kaufen und 20 % sparen" statt "Jetzt kaufen" die Konversionsrate steigert.

Langfristige Lerneffekte:

Die Ergebnisse von A/B-Tests liefern wertvolle Erkenntnisse, die auch in zukünftigen Kampagnen genutzt werden können. Du könntest etwa feststellen, dass deine Zielgruppe positiv auf humorvolle Betreffzeilen reagiert oder E-Mails, die an einem bestimmten Wochentag verschickt werden, bessere Ergebnisse erzielen. Dieses Wissen kannst du über die Zeit hinweg immer wieder anwenden und verfeinern, wodurch deine E-Mail-Marketing-Strategie immer zielgerichteter und erfolgreicher wird.

Anpassung an sich verändernde Kundenbedürfnisse:

Kundenpräferenzen ändern sich ständig, sei es aufgrund von saisonalen Trends, neuen Technologien oder kulturellen Veränderungen. A/B-Tests ermöglichen es dir, schnell auf solche Veränderungen zu reagieren und deine E-Mails entsprechend anzupassen. Wenn du zum Beispiel bemerkst, dass die Öffnungsraten deiner E-Mails sinken, könntest du verschiedene Betreffzeilen testen, um herauszufinden, ob eine bestimmte Art der Ansprache besser ankommt.

Wie führt man A/B-Tests im E-Mail-Marketing durch?

Um A/B-Tests im E-Mail-Marketing durchzuführen, sollten folgende Schritte beachtet werden:

Testziel definieren:

Bevor der Test beginnt, ist es wichtig, ein klares Ziel festzulegen. Was soll mit dem A/B-Test erreicht werden? Soll die Öffnungsrate verbessert oder die Klickrate erhöht werden? Die Zielsetzung gibt die Richtung für den gesamten Test vor. Beispielsweise könnte dein Ziel sein, herauszufinden, ob eine bestimmte Betreffzeile die Öffnungsrate um mindestens 10 % steigert. Ohne ein klares Ziel wird es schwierig, die Ergebnisse des Tests richtig zu interpretieren.

Testelement auswählen:

Wähle das Element der E-Mail aus, das getestet werden soll. Das kann der Betreff, der Preheader, das Design, der CTA-Button, die Bildauswahl oder der Text sein. Es ist ratsam, immer nur ein Element gleichzeitig zu testen, um eindeutige Ergebnisse zu erhalten. Wenn du beispielsweise sowohl den Betreff als auch den CTA-Button in einem Test änderst, weißt du am Ende nicht, welches Element die Veränderung in den Ergebnissen verursacht hat.

Testgruppen definieren:

Teile die Empfängerliste zufällig in zwei gleich große Gruppen auf. Diese zufällige Verteilung sorgt dafür, dass die Ergebnisse repräsentativ und nicht durch externe Faktoren beeinflusst werden. Es ist auch wichtig, dass die Testgruppen groß genug sind, um statistisch signifikante Ergebnisse zu erzielen. Wenn die Gruppen zu klein sind, könnte das Ergebnis durch Zufall verzerrt sein.

E-Mails versenden und Daten sammeln:

Versende die beiden Versionen der E-Mail an die definierten Testgruppen und sammle die Daten. Achte darauf, den Test lange genug laufen zu lassen, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. In der Regel sollte ein A/B-Test mindestens 24 bis 48 Stunden laufen, um sicherzustellen, dass die meisten Empfänger die E-Mail in ihrer üblichen Routine geöffnet haben. Bei internationalen Zielgruppen kann es auch sinnvoll sein, den Test über mehrere Zeitzonen hinweg laufen zu lassen.

Ergebnisse analysieren:

Vergleiche die Performance der beiden Versionen anhand der vorher festgelegten Metriken. Welche Version hat das Ziel besser erreicht? Die Analyse liefert klare Hinweise darauf, welche Elemente in zukünftigen E-Mails optimiert werden sollten. Es ist auch wichtig, zu berücksichtigen, ob die Unterschiede zwischen den Versionen statistisch signifikant sind oder ob sie durch Zufall entstanden sein könnten. Tools zur statistischen Analyse können hier sehr hilfreich sein.

Implementierung und Wiederholung:

Implementiere die erfolgreichere Version in die zukünftigen Kampagnen. A/B-Tests sollten kontinuierlich durchgeführt werden, um die E-Mail-Marketing-Strategie ständig zu verbessern. Denke daran, dass selbst die beste Variante immer noch verbessert werden kann. Durch kontinuierliches Testen und Optimieren kannst du sicherstellen, dass deine E-Mails immer auf dem neuesten Stand der besten Praktiken bleiben und optimal performen.

Welche Elemente einer E-Mail können getestet werden?

Fast jedes Element einer E-Mail kann durch A/B-Tests optimiert werden. Hier sind einige der wichtigsten Elemente, die getestet werden können:

Betreffzeile:

Der erste Eindruck zählt! Eine überzeugende Betreffzeile kann die Öffnungsrate erheblich beeinflussen. Teste zum Beispiel eine Variante mit einem starken Call-to-Action gegen eine mit einer Frage oder einem emotionalen Appell.

Preheader:

Der Preheader ergänzt die Betreffzeile und kann zusätzliche Informationen liefern, die den Empfänger zum Öffnen der E-Mail bewegen. Manchmal kann ein Preheader, der die Neugier weckt oder ein besonderes Angebot hervorhebt, die Öffnungsrate steigern.

Design und Layout:

Das visuelle Erscheinungsbild der E-Mail hat einen großen Einfluss auf die Benutzererfahrung. Teste verschiedene Layouts, Farbschemata und Bildpositionierungen. Beispielsweise könnte ein minimalistisches Design im Vergleich zu einem designreichen Template je nach Zielgruppe unterschiedlich performen. Falls du nach weiteren Design-Tipps suchst, könnte unser Artikel über ansprechende und wirkungsvolle E-Mails hilfreich sein.

Call-to-Action (CTA):

Die Platzierung, Farbe und der Text eines CTA-Buttons können entscheidend dafür sein, ob ein Empfänger auf einen Link klickt oder nicht. Teste unterschiedliche Formulierungen wie "Jetzt kaufen" vs. "Mehr erfahren" und analysiere, welche Variante besser ankommt.

Inhalt:

Der Inhalt der E-Mail muss den Empfänger überzeugen. Teste verschiedene Texte, Angebote und Personalisierungen, um herauszufinden, was am besten funktioniert. Beispielsweise könnte ein langer, erklärender Text besser abschneiden als ein kurzer, prägnanter Hinweis, oder umgekehrt.

Versandzeitpunkt:

Der Zeitpunkt des Versands kann einen großen Einfluss auf die Öffnungs- und Klickraten haben. Teste verschiedene Tage und Uhrzeiten, um den optimalen Zeitpunkt für deine Zielgruppe zu ermitteln. Für B2B-Kunden könnten werktägliche Vormittage optimal sein, während für B2C-Kunden möglicherweise abends oder am Wochenende bessere Ergebnisse erzielt werden. Die Optimierung des E-Mail-Marketing Sales Funnels ist ein weiterer wichtiger Aspekt, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Best Practices für erfolgreiche A/B-Tests im E-Mail-Marketing

Um das Beste aus A/B-Tests herauszuholen, sollten einige Best Practices beachtet werden:

Nur ein Element pro Test:

Um eindeutige Ergebnisse zu erhalten, sollte immer nur ein Element pro Test verändert werden. Andernfalls ist es schwer zu bestimmen, welches Element den Unterschied ausgemacht hat. Diese Regel stellt sicher, dass die Tests valide und die Ergebnisse zuverlässig sind.

Große Stichproben:

Eine ausreichend große Stichprobe ist notwendig, um statistisch signifikante Ergebnisse zu erhalten. Bei zu kleinen Gruppen können die Ergebnisse verzerrt sein. Falls deine Liste nicht groß genug ist, um signifikante Unterschiede zu zeigen, könntest du den Test über mehrere Kampagnen hinweg durchführen.

Lange genug testen:

Gib den E-Mails genügend Zeit, um aussagekräftige Daten zu sammeln. Ein Test sollte mindestens 24 bis 48 Stunden laufen, um verlässliche Ergebnisse zu erzielen. Bei größeren Listen oder spezifischen Zielgruppen kann es sogar sinnvoll sein, den Test noch länger laufen zu lassen.

Kontinuierliche Tests:

A/B-Tests sollten regelmäßig durchgeführt werden, um die E-Mail-Marketing-Strategie kontinuierlich zu optimieren. Je mehr du testest, desto mehr Daten sammelst du und desto besser kannst du verstehen, was bei deiner Zielgruppe funktioniert und was nicht.

Ergebnisse dokumentieren:

Alle Testergebnisse sollten dokumentiert werden, um ein Archiv der durchgeführten Tests und der gewonnenen Erkenntnisse zu erstellen. Diese Informationen sind wertvoll für zukünftige Kampagnen. Außerdem helfen sie dir, Muster zu erkennen und deine Strategie über die Zeit hinweg zu verfeinern.

Herausforderungen und häufige Fehler bei A/B-Tests

Trotz der vielen Vorteile von A/B-Tests gibt es auch Herausforderungen und häufige Fehler, die es zu vermeiden gilt:

Zu kleine Testgruppen:

Wenn deine Testgruppen zu klein sind, kann es passieren, dass die Ergebnisse nicht aussagekräftig sind. Ein geringer Unterschied in den Ergebnissen könnte zufällig sein und keine wirkliche Verbesserung darstellen. Stelle sicher, dass deine Gruppen groß genug sind, um statistisch signifikante Ergebnisse zu erzielen.

Veränderung mehrerer Elemente gleichzeitig:

Wenn du mehr als ein Element gleichzeitig änderst, wird es schwierig, herauszufinden, welches Element den Unterschied in den Ergebnissen verursacht hat. Halte dich an den Grundsatz, immer nur ein Element pro Test zu ändern.

Zu kurze Testdauer:

Wenn du deinen Test nicht lange genug laufen lässt, könnten die Ergebnisse verzerrt sein. Beispielsweise könnte eine E-Mail, die an einem Montagmorgen versendet wurde, zunächst schlechter abschneiden als eine E-Mail, die an einem Samstagabend versendet wurde, weil die Empfänger zu unterschiedlichen Zeiten ihre E-Mails checken.

Nicht-Berücksichtigung saisonaler oder zeitlicher Faktoren:

Saisonale Schwankungen oder bestimmte Ereignisse können die Ergebnisse von A/B-Tests beeinflussen. Wenn du zum Beispiel einen Test während der Ferienzeit durchführst, könnten die Ergebnisse anders ausfallen als in einer normalen Woche. Es ist wichtig, solche Faktoren bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.

Fehlende Dokumentation:

Wenn du die Ergebnisse deiner Tests nicht dokumentierst, verlierst du wertvolle Informationen, die dir bei zukünftigen Kampagnen helfen könnten. Ein systematisches Protokoll aller Tests hilft dir, Trends zu erkennen und fundierte Entscheidungen für zukünftige Kampagnen zu treffen.

Fazit: A/B-Tests als Schlüssel zum Erfolg im E-Mail-Marketing

A/B-Tests im E-Mail-Marketing sind eine kraftvolle Methode, um die Performance von E-Mail-Kampagnen kontinuierlich zu verbessern. Sie bieten eine datengestützte Grundlage, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Zielgruppe besser zu verstehen. Durch das regelmäßige Testen und Optimieren von E-Mails können Marketer sicherstellen, dass ihre Kampagnen immer die bestmöglichen Ergebnisse erzielen.

Wenn du A/B-Tests bisher nicht in deine E-Mail-Marketing-Strategie integriert hast, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, damit zu beginnen. Mit den oben beschriebenen Schritten und Best Practices wirst du schnell Erfolge sehen und deine E-Mail-Kampagnen auf das nächste Level bringen. Achte darauf, regelmäßig zu testen und die gewonnenen Erkenntnisse in zukünftige Kampagnen zu integrieren. Nur so kannst du langfristig erfolgreich sein und das Potenzial deines E-Mail-Marketings voll ausschöpfen. Ich hoffe, der Blogbeitrag „A/B-Tests im E-Mail-Marketing: Wie und warum?“ hat dir gefallen.